Sehr geehrter Herr Dr. Evers, – vor genau einer Woche mussten mein Mann und ich die wohl schwerste Entscheidung unseres Lebens treffen. Wir haben unseren geliebten Schäferhund Sammy einschläfern lassen müssen. Wir haben immer gesagt, dass wir in so einer Situation niemals egoistisch entscheiden wollen würden, sondern immer im Sinne des Tieres und ich glaube, das haben wir geschafft. Es macht die Sache aber nicht im Mindesten leichter. Wir haben ihn auf diesem Weg bis zuletzt begleitet, was für mich der schmerzvollste und gleichzeitig wertvollste Moment überhaupt war.
Da es für uns außer Frage stand Sammy beim Tierarzt zur ,,Entsorgung” zurück zu lassen, haben wir nach anderen Möglichkeiten gesucht. Mein Mann fand dann Ihre Einrichtung im Internet. Der Termin zur Einäscherung wurde auf Dienstag, den 24. Februar festgelegt. Ich hatte ehrlich gesagt meine Bedenken, bei der Einäscherung anwesend zu sein, da ich aus den Erzählungen meines Mannes wusste, dass Bestattungsunternehmen (die für menschliche Bestattungen zuständig sind) nicht gerade sensibel mit den Hinterbliebenen umgehen. Vielmehr begegnen einem aufgesetztes Mitleid und ein nur auf Profit ausgerichtetes Fließbandverfahren. Da die Eltern meines Mannes leider früh verstorben sind, musste mein Mann diese schmerzvolle Erfahrung machen.
Dr. Evers ich möchte Ihnen danken, dass Sie so lange dafür gekämpft haben, das Krematorium betreiben zu dürfen. Alles in dieser Einrichtung ist so stimmig und liebevoll.
Ihr Mitarbeiter, verzeihen Sie mir dass ich den Namen nicht behalten habe, fragte uns, ob wir uns in Ruhe von Sammy im Abschiedsraum verabschieden möchten. Wir haben das verneint, da wir wussten, dass ein totes Tier immer anders aussieht als ein lebendes. Wir hatten befürchtet, dass das aufgebahrte Tier nichts mehr mit unserem geliebten Sammy zu tun haben würde. Als wir aber gefragt wurden, ob wir Sammy zum Ofen begleiten wollen, haben wir dann doch zugestimmt.
Ich hatte Angst davor ihn zu sehen, aber diese Angst war völlig unbegründet. Mein Mann und ich waren fast erschüttert, wie unglaublich gut Sammy aussah. Er war so liebevoll auf das Kissen gelegt worden, Blumen lagen neben ihm, er war gebürstet und schön zurecht gemacht. Er sah wirklich aus, als würde er schlafen. Er sah friedlich und wunderschön aus. Es war für uns so wichtig ihn so zu sehen, weil es ihm so viel Würde verlieh. Wir haben gemerkt, dass unser Sammy auch über den Tod hinaus liebevoll und mit Respekt behandelt wurde.
Für uns war es selbstverständlich und wichtig Sammy beim Tierarzt auf seinem letzten Weg zu begleiten und bei ihm zu sein. Ich danke Ihnen Dr. Evers, dass sie Menschen die Möglichkeit geben, das geliebte Tier auch nach dem Tode noch begleiten zu können. Es ist eine große Beruhigung für uns, Sammy jetzt wieder bei uns zu Hause zu haben.
Ich danke Ihnen und ganz besonders ihrem lieben Mitarbeiter, dass Sammy mit Würde und Respekt behandelt wurde und dass wir nicht das Gefühl haben mussten, uns unserer Trauer schämen zu müssen. Wir wurden bei Ihnen so lieb und sensibel Betreut, was uns diese traurige Situation sehr erleichtert hat.
Da wir noch zwei ältere Hundedamen besitzen, bin ich froh und dankbar zu wissen, dass es Ihre Einrichtung gibt. Für die Zukunft nimmt es mir ein wenig Angst, da wir jetzt sicher sein können, auch mit diesen beiden Schätzen irgendwann einen würdevollen, respektvollen letzten Weg gehen zu können.
Wir (und unser Sammy) danken Ihnen und Ihrem Mitarbeiter von ganzem Herzen
Anja Terhaar & Dr. Jens Meisinger
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