Mein kleiner, guter Junge,
so habe ich Dich fast täglich genannt, neben all’ den anderen Kosenamen, die ich Dir gab: Du warst mein Mäuschen, mein Baby, mein Stinker, mein Schnarch-Hannes, mein Stalker, nach Deiner Augen-OP mein Bandit und Kapitän Ahab.
Seit Du gegangen bist, ist nichts mehr, wie es war.
Ich wusste immer, dass es schlimm wird, wenn Du gehst, aber dass es so wird, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Ich weine täglich zu den unpassendsten Momenten, mein Herz tut so unfassbar weh und ich frage mich, wie ich ohne Dich sein soll. Jeden Tag tu’ ich nun Dinge ohne Dich an meiner Seite. So musste ich gestern das erste Mal ohne Dich ins Büro. Dein Platz, wo Dein Körbchen stand, ist nun verwaist und leer, ich habe es eingepackt und mit nach Hause genommen, Deine Näpfchen habe ich entsorgt, Deine Leckerchen verschenkt. Du hast mir so gern den Büroschlüssel getragen, kleine Botengänge mit mir erledigt, als Du noch gut zu Fuß warst.
Zuhause höre ich ständig Dein Getrappel, überall sehe ich Dich.
In den Garten mag ich nicht mehr gehen, weil Du Dich quasi dort von uns weggestohlen hast.
Ich habe immer versucht, Dir eine gute Hunde-Mama zu sein, mache mir Vorwürfe, nicht genug getan zu haben, zu ungeduldig mit Dir gewesen zu sein, habe Angst, dass Du nicht gespürt hast, wie wichtig Du mir bist und wie sehr ich Dich liebe. Ich merke das erste Mal, dass man Gefühle nie zu oft mitteilen, Liebe nie genug zeigen kann und das schmerzt zusätzlich.
Du warst wirklich so ein guter Junge, so tapfer mit Deinen sicher starken Schmerzen.
Neben Essen wolltest Du immer nur eins: bei uns sein.
Du fehlst mir so sehr und wirst für immer ein Teil von mir sein, und ich bin froh, wenn wir Dich in den nächsten Tagen wieder nach Hause zurückholen können, wenn Du wieder bei uns bist, wenn auch in anderer Form.
In unendlicher Liebe, Deine “Mama”
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